Nicht so laut, schmutzig, hektisch wie ich es in Erinnerung habe (gut, es gibt schon einige Menschen, die gestresst durch die Gegend hetzen, aber von denen darf man sich einfach nicht anstecken lassen).
Mein Tag hat - für solch einen Ausflug - eigentlich relativ spät begonnen, um 9:30 Uhr fuhr mein Zug los in Richtung Großstadt.
Eine Stunde später stand ich dann am Bahnhof King's Cross und konnte dort schon anfangen zu staunen: ein Platform 9 ³/4 -Shop voller Harry Potter-Fanartikeln.
Den gab es noch nicht, als ich vor zwei Jahren das letzte Mal hier war.
Doch noch wollte ich kein Geld ausgeben, denn der Tag war noch jung und es gab noch viel zu sehen.
Deshalb warf ich mich gleich ins Getümmel, oder besser gesagt in die U-Bahn. Erstaunlicherweise ist es nicht schwer, sich bei den unzähligen Linien, den verschiedenen Richtungen und Haltestellen zurechtzufinden, denn die Stationen sind (wie eigentlich alles in London) sehr gut beschrieben.
Also genau richtig für mich.
So erreichte ich dann in Null Komma Nichts den Piccadilly Circus, der mit seiner Leuchtreklame zwar ziemlich beeindruckend, aber kleiner als gedacht ist.
Weiter ging es zu Fuß (!) durch den Green Park und zum Buckingham Palace, wo ich um 15 Minuten den Wechsel der Garde verpasst hab.
Sowas passiert auch nur mir!
Nachdem ich die Trauer und den Schmerz darüber verdaut habe (hat nicht so lang gedauert), bin ich zum Hyde Park weitergelaufen. Und der ist riesig. Man sollte nicht meinen, dass es inmitten einer Stadt möglich ist, einen Park zu errichten, den man in unter einer Stunde nicht durchqueren kann - erst recht nicht wenn man ihn genießen will!
Und zu genießen gibt es dort eine ganze Menge: entlang des Princess Diana Memorial Walks, den ich gewählt habe, gibt es eine Vielzahl schöner Brunnen, Figuren, einen See und wunderschöne Pflanzen. Im Nachhinein bin ich froh, diesen Punkt nicht von meiner Liste gestrichen zu haben, auch wenn ein Fahrrad oder ein Tretroller nicht schlecht gewesen wären ;)
Dann, mittlerweile zur Mittagszeit, habe ich mein nächstes Ziel erreicht: die TARDIS. Naja, nicht die TARDIS. Aber mit einem Schallschraubenzieher bewaffnet (Spende der italienischen Familie, die auch zufällig dort war und mein Foto geschossen hat) vor der blauen Box zu posieren hat trotzdem einen Heidenspaß gemacht. Auch wenn die Passanten irgendwie seltsam geschaut haben.
Keine Ahnung warum.
Weiter ging es (nach einem Caramel-Custard-Doughnut) zur 221b Baker Street.
Mein zweites Mal im Sherlock-Holmes-Museum war mindestens genauso interessant wie mein erstes. Denn jetzt wusste ich worum es geht. Einigermaßen.
Die ganzen Details zu sehen, Räume, die in den Büchern beschrieben und dann in London zum Leben erweckt wurden. Es war mal wieder wunderbar.
Genau wie die vielen Fanartikel, die es im Shop zu kaufen gab. Leider. Mein Geldbeutel ist immernoch sauer auf mich.
Doch das war es erstmal mit Geldausgeben, es ging weiter zur nächsten Baker Street.
Nein, es gibt mittlerweile keine zweite davon, ich spreche von der North Gower Street, die für die BBC-Serie Sherlock als Baker Street herhalten muss.
Und als ich dann dort stand und meine Selfies geschossen hab (in Ermangelung eines anderen
Und genau deshalb war mein nächster Halt das St. Bart's Hospital, das mich wirklich erstaunt hat.
Nicht das Krankenhaus selbst, sondern die Telefonzelle davor: Dutzende von Fans haben ihre Gedanken daran geschrieben, geklebt, und sich sogar an den staubigen Fenstern verewigt.
Das und die Gruppe, die schon vor mir Fotos geschossen hat und mir gleich nach einem freundlichen Hallo angeboten hat, Fotos von mir zu schießen hat mir gezeigt: Sherlock verbindet Menschen.
Das mag etwas übertrieben sein, aber mir gefällt der Gedanke, dass eine Sendung mehr ist als ein Zeitvertreib, eine Möglichkeit seine Nachmittage zu füllen.
Mit diesem Gedanken habe ich mich dann wieder auf den Weg nach Hause gemacht, und als ich um 20:15 Uhr vor dem Fernseher saß und die neue Folge Doctor Who gesehen hab, fand ich den Tag einfach perfekt.
eure Laura