Montag, 30. März 2015

Neue Sprache - alte Feinde

Hallo meine Schnuckis,

nach dem letzten Schock über meine überflutete Wohnung, der sich mittlerweile gelegt hat (am Ende war alles doch nicht so schlimm, wie im ersten Moment angenommen, bis auf die Unordnung und die Kälte nach dem ständigen Durchlüften ist von meinem kleinen Pool nichts mehr übrig), berichte ich heute über mein neuestes Ferienprojekt, dass am Freitag zu Ende gegangen ist: mein dreiwöchiger Spanisch-Intensivkurs.
Nachdem ich schon Einiges an Italienischkursen hinter mir hatte, dachte ich, der Schritt zum Spanischen sei auch nicht mehr weit. Kann ja auch nicht allzu schwer sein, bei den vielen Gemeinsamkeiten.
Haha
Nachdem ich die erste der drei Wochen immer die falschen Vokabeln benutzt und alle möglichen Wörter falsch geschrieben hab (es ist ja auch ziemlich unnötig, dass man in Bella Italia "che" und "quattro" schreibt und in Spanien "que" und "cuatro"...), hat sich meine Meinung darüber allerdings etwas geändert.
Hätte ich meine Hausarbeit etwas aufmerksamer geschrieben, hätte ich mich daran erinnert, genau darüber einen ganzen Absatz verfasst zu haben: zwar kannte ich die grammatikalischen Besonderheiten und Regeln der Sprache schon vom Italienischen her, in dieser Hinsicht haben mir also meine mikrigen fundierten Vorkenntnisse genützt, in puncto Vokabeln allerdings war die erste Woche ein ziemlicher Alptraum.
Doch das ging dann auch irgendwie vorüber, als sich mein Gehirn dann an den frühen Kursbeginn von 9 Uhr gewöhnt hat, allerdings ließ der nächste Feind nicht lange auf sich warten: Zahlen.
Mein ältester und ärgster Feind.
Die erste Schlacht: der französische Krieg mit Zahlen wie "vier-mal-zwanzig" und "tausend-neunhundert-vier-mal-zwanzig-neunzehn".
Dann der Zweikampf bei Italien. Nicht so voll des Wahnsinns wie die französischen Zahlen, aber auch nicht unbedingt leicht zu merken, denn so oft muss man im Italienurlaub jetzt auch nicht zählen. Aber insgesamt zu vernachlässigen, was das Hasspotenzial anging.
Bis vor vier Wochen, als die Spanier kamen. Beziehungsweise ihre Zahlen. Die sind nämlich so ähnlich, dass man sich zwei verschiedene Gehirne wünscht. Oder eine Art Sprach-USB-Sticks, die man nach Bedarf in seinen Kopf stöppen und auswechseln kann. "Due" oder "dos", "dieci" oder "diez", am Anfang nicht mehr als ein Glücksspiel, am Ende gefährliches Halbwissen.
Und nachdem wir dann von der Angleichung der Zahlen an das Geschlecht des folgenden Substantivs gehört haben, stieg die allgemeine Motivation auch nicht unbedingt.
Doch die Zahlen waren nicht allein: mir begegnete ein ganz neuer Feind, den ich vorher gar nicht im Bild hatte und den ich bis heute noch nicht besiegt habe: das r.
Also der Buchstabe.
Ich hätte mir nie vorgestellt, dass einen ein Buchstabe in die Knie zwingen kann, doch dieser eine hätte es fast geschafft.
Einzeln mussten wir ihn vorsprechen, jeder einzelne voll Panik, etwas falschzumachen.
Aber die Aussprache von r ist schon allein bei der Erklärung ein reines Zungenkunststück: die Zungenspitze muss dabei hinter die Zähne, da wo das Zahnfleisch anfängt. Dann muss die Luft aus dem Bauch kommen und die Zunge zum Vibrieren bringen. ???
 Es gab Momente, da konnte ichs. Leider waren die allesamt abends vorm Spiegel, beim Einkaufen, oder beim leisen Üben in der Bahn (jetzt denken noch mehr Leute, ich hab nen Knall als schon vorher ;) )
Aber im Spanischkurs hat es nie so richtig geklappt. Und den Buchstaben irgendwie rollen zu lassen, nur um des Rollens willen, war auch nicht so klasse. Die Lehrerin hat es immer gemerkt. Immer.

Aber ich will aufhören zu jammern. Die drei Wochen haben wahnsinnigen Spaß gemacht und ich bin froh, mir mal ein bisschen die spanische Sprache angeschaut zu haben, selbst wenn unsere jährlichen Familienausflüge nach Cambrils schon mehrere Jahre zurücklegen.
Die Sprache ist wunderschön, und bis auf das gemeine r kommt die Aussprache mir als früherer Lisplerin sehr entgegen ;)
Ich kann es jedem nur empfehlen, auch wenn ich selbst noch nicht viel mehr kann als die grundlegendsten Grundlagen. Und alle Möbel bezeichnen kann ich auch. Warum auch immer.
Und meine nächste Herausforderung steht auch schon an, nämlich mein Gehirn für meinen kommenden Pisaurlaub dazu zu überreden, die alten Italienischvokabeln wieder aus dem Keller zu kramen.
Bis dahin,
eure Laura

Dienstag, 24. März 2015

Nass rausputzen mal anders

Hallo meine lieben Leser,
Es ist mal wieder eine ganze Weile her, dass ich von mir hab hören lassen. Und auch diesmal ist meine Ausrede, dass mir nichts Spannendes passiert ist.
Naja. Das hat sich jetzt kurzfristig geändert.
Manche von euch wissen vielleicht schon, dass in unserem Haus der Speicher ausgebaut wird, und da ich am nächsten daran wohne, steht der ganze Krempel von unterm Dach jetzt bei mir in Wohnzimmer und Kämmerchen (ja, mein "Büro" hat einen Spitznamen). Das allein ist schon nicht so Bombe, denn Sachen, die jahrelang auf dem Speicher stehen, stauben auch entsprechend. Und so wirklich Platz zum Sitzen hab ich auch nicht mehr übrig.
Das Krönchen wurde der Sache allerdings gestern Abend/Nacht aufgesetzt, als ich von einem wirklich netten Spieleabend nach Hause gekommen bin und alle meine Fenster sperrangelweit offen standen und überall Licht brannte.
Komisch, ich wohn ja eigentlich allein.
Eine panische Minute dachte ich erst: "EINBRECHER", aber der hätte schon ziemlich blöde sein müssen, alle Lichter an- und die Fenster aufzumachen.
Gut, das war es wohl nicht.
Vielleicht hat Papa Asyl gesucht, um in Ruhe Fußball zu schauen.
Die Idee war schon besser als die vom Einbrecher, aber auch nicht mehr so wahrscheinlich, als auf der Bank im Hof meine Wohnzimmerteppiche lagen und das Treppenhaus voller kleiner Pfützen war.
Long story short: der Sanitärmensch, der mir eine neue Spüle eingebaut hat, hat einen Stopfen zu wenig gesetzt, mein Papa hat den Wasserhahn aufgedreht und meine Küche mitsamt Wohnzimmer standen kurze Zeit später unter Wasser. Bei meiner Oma unter mir hat es durch die Decke getropft. Und bei meinen Eltern nochmal drunter dann irgendwann auch.
So haben wir alle dann erstmal bis kurz vor Mitternacht meine Wohnung trockengelegt, nass putzen wollte ich ja eh mal wieder.
Und was hab ich daraus gelernt? Ich wünsche mir nie wieder, dass mir mal etwas mehr passiert.
Jetzt kommt erstmal jemand, der sich meinen Boden anschaut, ob der noch zu retten ist, aber neue Teppiche sind auf jeden Fall für mich drin. Yay.
Aber immerhin ist die Sherlock-Tapete verschont geblieben.
Ich hoffe eure Semesterferien verlaufen ohne größere Überraschungen,
bis die Tage mit vielleicht netteren Nachrichten,
eure Laura