Donnerstag, 30. April 2015

Meine größte Heldin bin ich selbst



Oder: eine Ode an mich

Vor einiger Zeit, auf der Suche nach einem Thema für meinen nächsten Blogpost, schlug mir eine Freundin vor, doch mal etwas über meine größten Helden zu erzählen. Die Idee fand ich gut, hab sie aber typischerweise schnell wieder vergessen. Und jetzt sitze ich hier im Englischunterricht hinter einer Säule, sehe den Text nicht, den wir besprechen, und schreibe endlich doch darüber.
Ich hab lange über die Frage nachgedacht (oder nicht? Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr über etwas nachdenkt, aber eigentlich schon lägst die Antwort wisst?) und bin zu dem Schluss gekommen, dass meine größte Heldin ich selbst bin.

Und das nicht, weil ich Weltbewegendes vollbracht oder gesagt habe, nicht weil ich zukunftsweisende Ideen hatte oder täglich Abenteuer erlebe, sondern weil ich jeden Tag versuche, das Bestmögliche zu erreichen. Okay, vielleicht nicht jeden Tag, eher so im Großen und Ganzen. Weil ich bisher so viele Dinge erlebt habe, die ich mir noch vor 10 Jahren nie hätte vorstellen können.
Vor 10 Jahren war ich in der 6. Klasse (ungefähr), hatte nicht viele Freunde und hab mich im Unterricht nie getraut, den Mund aufzumachen. Heute habe ich immer noch nicht mehr Freunde, aber dafür echte. Ich bin keine Quasselstrippe, aber wenn ich was zu sagen habe, tue ich es.
Ich habe gelernt, für mich einzustehen und das zu schätzen, was ich habe und was mir guttut, während ich alles Schlechte einfach loslasse. Ich habe gelernt, mich selbst nicht mehr zu verstecken und manchmal auch den Wahnsinn rauszulassen ;)

Mit 21 Jahren hab ich das Abitur in der Tasche, den Bachelor in Arbeit und die Masterbewerbung im Briefkasten der Uni und lache über die blödesten Witze (Was kommt nach Elch? Zwölch. Könnte ich den ganzen Tag drüber lachen). Ich habe den Führerschein gemacht, aber seit einem Jahr keinen Schaltwagen mehr gefahren. Ich kann auf 5 Sprachen nach dem Weg fragen und verlaufe mich trotzdem ständig. Ich habe in England gearbeitet und bin doch am liebsten zu Hause vor dem Fernseher. Ich wurde bisher zwei Mal tätowiert und hab höllische Angst vor Spritzen. Ich habe schon auf einer Kirchenempore ein Flötenkonzert gegeben – aber nur weil mich da oben keiner sehen konnte.

Versteht mich nicht falsch, ich glaube nicht, dass diese Dinge so wunderbar oder einzigartig seien, dass ich sie einfach jedem erzählen muss. Es sind die Dinge, die ein Teil von mir sind und mich zu der gemacht haben, die ich heute bin. Und ich weiß auch, dass zu mir auch einiges Schlechtes gehört (ich bin launisch wenn mir was nicht passt, nervig wenn ich etwas will, muss immer das letzte Wort haben und am besten erwähnt keiner die Worte „Sherlock“ oder „Doctor Who“, wenn er für den Tag noch ein anderes Gesprächsthema geplant hat), aber so ist das nun mal.
Ich weiß mittlerweile, wer ich bin und das zeige ich auch. Wenn ich etwas witzig finde, lache ich, auch wenn es alle hören. Wenn ich mich freue, hüpfe ich auf und ab, auch wenn sich alle nach mir umdrehen. Ich quatsche und quatsche und quatsche über alles, das mich beschäftigt, auch wenn die anderen denken, ich habe einen an der Klatsche.
Und deshalb bin ich selbst meine größte Heldin. Weil ich all das weiß und trotzdem so bin, wie ich sein will. Ich verändere nicht die Welt, aber ich mache meine Welt zur besten.

Und das sollten viel mehr Menschen tun.
eure Laura

PS: Ich hoffe, der Eintrag gefällt dir, Julia, auch wenn du dir das alles so sicher nicht vorgestellt hast ;)


Freitag, 17. April 2015

Einmal Pisa und zurück

Endlich habe ich nach einer knappen Woche Uni - die zwar nicht gerade anstrengend, aber doch wieder eine Umstellung war - die Zeit gefunden, ein paar Worte über meinen Kurzurlaub in Pisa zu berichten.
Ich hatte vier wirklich schöne Tage bei meiner Freundin Liv aka Livster und ihrer Mitbewohnerin Julia, die wir mit MTV, Pizza und Sonne verbracht haben. 
Aber zurück zum Anfang: letzten Donnerstag, einen Tag nach meinem 21., hieß es um sechs Uhr morgens Raus aus den Federn, denn je früher der Flug, desto mehr Italien lässt sich in vier kurze Tage packen. Außerdem hat das Umsteigen in München auch einiges an Zeit gekostet: ich verstehe immer noch nicht ganz, warum ein Riesenunternehmen wie Lufthansa keine Direktflüge vom Riesenflughafen Frankfurt nach Pisa anbietet.
Aber ich will mich nicht beschweren, denn doppelte Flüge bedeuteten für mich doppelte Snacks. Ich sehe das Positive.
Gut gestärkt und problemlos in Italien angekommen (die, die im Voraus schon von mir terrorisiert wurden wissen, dass ich vorm Flugtausch einiges an Bammel hatte, der allerdings mal wieder total unnötig war...), war ich begeistert. In erster Linie vom Wetter. Und in zweiter Linie natürlich, meine Freundin zu besuchen und wiederzusehen ;).
Bei meiner ersten pisaer Busfahrt mit Actioneinlage (wir sind zu spät aufgestanden, die Bustüren gingen wieder zu als wir noch drin waren und wir haben eine kleine Spazierfahrt gemacht) konnte ich mir die Stadt erstmals etwas ansehen - dank des bereits erwähnten Haltestellenmalheurs bekam ich sogar die Deluxetour.
Und Pisa ist wunderschön: der große Fluss Arno mittendurch, die vielen Motorroller auf den Straßen, die einem gleich ein Gefühl von italienischem Sommer geben, und natürlich die vielen Pizzerien, auf die ich mich besonders gefreut habe. Das große Highlight ist für mich aber (wie wahrscheinlich für alle anderen Touris auch) la Torre Pendente.
Ich kann jedem, der Pisa besucht, nur empfehlen, den Turm zu besteigen. Man kann nicht nur die vielen Menschen beobachten, die illegal auf den Wiesen stehen, um ihre Bilder zu schießen, aber von mit Trillerpfeifen bewaffneten Polizisten verscheucht werden, sondern man kann sich auch prächtig amüsieren bei dem Versuch, die Treppen hochzulaufen ohne sich wie der letzte Idiot zu fühlen. 
Denn ein schiefer Turm hat auch ein schiefes Treppenhaus.
Und das erfordert doch einiges an Koordination.
Gruselig.
Ich kann noch nicht mal sagen, ob der Weg hochzus anstrengender war, weil man nach 254 Stufen seine Beine nicht mehr spürt, oder der Weg runterzus, weil man vor lauter Konzentration, nicht runterzupurzeln, schon fast Kopfweh bekommt. Aber das ist auch nicht so wichtig, denn für die Aussicht hat sich der Weg eindeutig gelohnt.
Und die Pizza, die wir drei ragazze uns am Abend bestellt haben, war eine gute Belohnung für die Anstrengung ;)
Tag zwei begann dann auch relativ früh mit Pizzaresten und Jovanotti, denn nach Pisa wollten wir Florenz unsicher machen. Nach einer Stunde günstiger Zugfahrt standen wir in der Stadt voller Marmor. Kirchen, Statuen, und der David, alles sah wertvoll und geschichtsträchtig aus. Bei ungefähr 22 Grad schlenderten wir durch die Straßen und über die Ponte Vecchio, eine alte Brücke (wer hätte es gedacht) mit Schmuckläden, die wohl einzig dazu dienen, zu teuer für jeden zu sein.
Den Mittag verbrachten wir auf einem Karussell  (einem richtig schnieken sogar) und in einem Restaurant bei Spaghetti Carbonara, bevor wir gegen nachmittag wieder die Heimfahrt antraten (allerdings nicht bevor ich mir eine tolle Ledertasche bei einem Straßenhändler gekauft hatte).
An Tag drei zog es uns ans Meer: das zwanzig Minuten entfernte Viareggio war der letzte Stop für meinen Besuch und gleichzeitig mein Highlight. Nicht nur, weil es traumhaft warm war und nach Meer und Sonne roch, sondern weil dort alles typisch Italienische an einem Fleck zu finden war: das bereits erwähnte Wetter und Meer, das weltbeste Eis, und ein mega Mittagessen bei Burger King. Wir hatten Lust auf Onion Rings.
Und die Schokoladentage, die gerade in Viareggio stattfanden, waren noch ein zusätzlicher Pluspunkt, genau wie der Likörstand, wo wir alle möglichen Probierbecherchen in die Hand gedrückt bekamen und schließlich drei Flaschen gekauft haben.
Zum Abendessen, wieder zurück in Pisa, machten wir Apericena, bei dem man nur einen Cocktail bezahlen muss und dazu umsonst essen darf. Eine sehr gute Idee mit leckerem Essen: Pasta, Pizza, Kroketten, Brot mit verschiedenen Aufstrichen, und und und.
Ein richtig schöner Abend und ein toller Abschluss für meinen ersten Pisabesuch.
An Tag vier hieß es nämlich nur noch Koffer packen und Abschied nehmen.
Und natürlich viel zu spät losfliegen.
Italien halt.
Fand ich auch gar nicht so schlimm, bis ich am Flughafen München (noch im Flugzeug von Pisa) auf meine Uhr sah und merkte, dass das Boarding für meinen Flug nach Frankfurt in ungefähr drei Minuten beginnen würde. Da wurde ich dann eher etwas panisch unruhig.
Aber ich war nur minimal außer Atem, als ich zehn Minuten später mit dem Bus einmal quer über den Flughafen gefahren wurde, mein Abfluggate gefunden und ein Stockwerk hochgespurtet bin, um dort zu merken, dass das Boarding etwas nach hinten verschoben wurde.
Der Snack im Flugzeug hat mich dann aber wieder vollends beruhigt.
Damit endete dann meine kleine Reise auch schon wieder, die wirklich sehr interessant war und in deren Verlauf ich viel Schönes und Neues entdecken durfte. Ich hatte eine tolle Zeit bei Liv und Julia und hoffe, das sieht man uns in den Bildern unten auch an.
Und mein Italienisch hat auch wieder funktioniert. 
Abgesehen vom ersten Tag, der war sprachlich gesehen eine Katastrophe.
 Naja, vielleicht auch ein Kataströphchen. 
Verstanden hat man mich ja. 
Irgendwie.
Wart ihr auch schon mal in Pisa, Florenz, Viareggio? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? 
Ich höre gerne eure Meinungen,
eure Laura





PS: Ihr könnt an den Fotos vielleicht erkennen, dass ich nicht gerade eine Meisterfotografin bin. Dafür besucht ihr am besten Julias Blog, denn dort findet ihr viele viele gute Bilder von Italien und vielem mehr!

Mittwoch, 8. April 2015

Vielen Dank für die Blumen

Heute ist mein Geburtstag.
Und obwohl ich anders, als hier in der Überschrift angegeben, kein einziges Pflänzlein geschenkt bekommen habe, hatte ich einen wunderschönen Tag: angefangen mit einem langen, leckeren Frühstück im Extrablatt, gefolgt von einer Runde Minigolf mit Mama und Papa und abgeschlossen mit einer Runde Monopoly, die fast im Familienkrieg geendet hätte (wie immer also ;) ).
Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen bedanken, die heute an mich gedacht haben und mir -egal ob über Facebook, WhatsApp, Telefon, oder persönlich- ihre Glückwünsche geschickt haben.
Auf ein neues Lebensjahr,
eure (jetzt auch international volljährige)
Laura