Samstag, 29. August 2015

Don't Stop Me Now

Auf meiner Bucket List stehen viele Dinge - große Dinge, kleine Dinge, wahrscheinliche und unwahrscheinliche (was genau, das verrate ich euch allerdings nicht ;) ).
Den ersten Punkt kann ich allerdings schon abhaken. Einen meiner größten Wünsche, den ich schon ewige Zeiten verwirklichen wollte.
Ich habe in einer Karaokebar gesungen.
Oh yeah.
Am Mittwoch war es so weit, bei Freunden ab ins Auto (danke nochmal Julia und Philipp fürs Mitnehmen!) und los nach Bad Dürkheim in den Musikkeller Nanu.
Da kennt mich wenigstens keiner...
Ein süßer kleiner Raum, in dem jeden Mittwoch ein Karaokeabend veranstaltet wird.
Die Liste der angebotenen Lieder war lang und bot über die obligatorischen Gassenhauer und Oldies auch Charts und internationale Knüller. Naja, wenn ich sage "Knüller"...
Doch für meinen Mitsingknecht Julia und mich kam nur ein Stück in Frage: Don't Stop Me Now von Queen, unzählige Male bei Singstar bezwungen, mal mehr, mal weniger schief. Das musste es sein.
Wir waren nicht als erste an der Reihe - ich konnte es zwar kaum erwarten, wollte aber doch erst mal die ein oder andere schiefe Nummer abwarten, um den nötigen Mut aufbringen zu können.
Doch dann war es irgendwann so weit...
Und es war wunderbar!
Gut, es waren mehr Töne daneben als getroffen und ich habe mich zum Mikrofon-Hamsterer entwickelt. In den Gesangspausen hab ich angefangen zu tanzen. Zu laut war es irgendwie auch.
Aber Spaß hatte ich! 
Das Beweisvideo muss ich euch leider ersparen vorenthalten, da ich es nicht geschafft hab, die allzu peinlichen Passagen rauszuschneiden.
Nochmal alleine singen wollte ich nicht, den Rest des Abends habe ich mich dann lieber auf das Mitgrölen und tanzen beschränkt, aber für den Anfang meiner Karaokekarriere fand ich es gar nicht mal so schlecht.
Auf jeden Fall ein Punkt auf meiner Liste, den ich gerne wiederholen werde.
Das nächste Mal vielleicht sogar in heimischen Gefilden...
Wart ihr auch schonmal in einer Karaokebar? Kennt ihr eine gute in Heidelberg?
eure Laura


Dienstag, 11. August 2015

Da liegt der Hound begraben!

Ja, meine Lieben.
Lange hab' ich es angekündigt, endlich ist es so weit!
*Trommelwirbel*
Endlich erfahrt ihr, worum es in meiner Bachelorarbeit geht.
Woran ich sogar ich meinem Urlaub pausenlos gearbeitet habe.
Interessiert bestimmt auch jeden brennend.
Aber ich spanne euch nicht weiter auf die Folter, da wird ja noch der Hund in der Pfanne verrückt!
In meiner Arbeit geht es - wer mich kennt und die Überschrift aufmerksam gelesen hat kann es sich schon denken - um den Sherlock-Holmes-Roman The Hound of the Baskervilles.
Falls ihr nicht wisst worum es geht hier eine kleine Zusammenfassung:
Auf der Familie Baskerville lastet ein alter Fluch, denn Sir Hugo Baskerville hat einst ein junges Mädchen behandelt wie einen Hund. Also schlecht.
Das musste, viele Jahre später, seine Nachfahre Sir Charles büßen, der unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen ist. Riesige Pfotenabdrücke wurden entdeckt, ein gigantischer Hund gesehen. Was für ein dicker Hund! (Also die ganze Sache. Nicht der Hund. Der ist ganz schön fit. Und schnell.)
Damit dessen Erben, Sir Henry, nicht dasselbe Schicksal ereignet, kommt ein guter Freund des Toten bei Holmes vorbei und bittet um dessen Hilfe. Das ist aber ein bisschen, wie den Hund zur Jagd zu tragen, denn der will gar nicht so recht und schickt Watson zum Ort des Verbrechens, ins Moor nach Dartmoor.
Da trifft der Doktor auf die Dienerschaft des Hauses Baskerville, die Barrymores, auf den Naturforscher Stapleton und dessen Schwester und auf den alten Mr Frankland. Doch wer der Übeltäter ist, was es mit den riesigen Pfotenabdrücken auf sich hat - das muss man erstmal rausfinden. Und das ist der Kern des Pudels!
Ich verrate euch natürlich nicht, wie die Geschichte ausgeht, nur dass der Schurke am Ende gefasst wird und Holmes mal wieder den Tag rettet.

Und was hat das jetzt mit Übersetzen zu tun?
Gute Frage. Gute Antwort:
Der Roman wurde zwischen 1905 und 2013 ungefähr 15 Mal ins Deutsche übersetzt. Und eine Übersetzung kann man doch bestimmt gut mit dem Original vergleichen, dachte ich mir.
Deshalb hab ich mir erstmal alle Übersetzungen, die das Internet zu bieten hatte (10 gedruckte und 2 kindle-Ausgaben), bestellt und angefangen zu lesen.




Gut, nach der 4. Version hatte ich dann keine Lust mehr, als ich die Handlung quasi auswendig konnte und die Auswahl immer größer wurde. Und viele Hunde sind ja bekanntlich auch des Hasen Tod.
Als ich zwei mehr oder weniger schöne Übersetzungen ausgesucht hatte, ging es an die Auswahl eines Textanalysemodells: hässliches Wort, hässliche Sache. Aber irgendein System sollte schon hinter allem stehen, sonst geht die Sache noch vor die Hunde!
Nachdem diese ganzen Vorbereitungen getroffen waren und ich halbwegs einen Überblick hatte, ging es dann an das zweite Lesen und die bunte Unterstreicherei (meine Lösung, wenn immer ich nicht weiß, was ich machen soll: alles bunt unterstreichen, was mir irgendwie auffällt oder jemals wichtig sein könnte. Am besten noch Zettelchen dazukleben).
Und nicht zu unterschätzen sind auch die Bekenntnisse meiner Langeweile in Bleistift. Mein Tipp, wenn ihr irgendwelche Bücher mehrmals lesen müsst: beim ersten Durchlauf irgendeinen Blödsinn an den Rand schreiben, das heitert euch in der zweiten Runde dann gleich wieder ein bisschen auf ;)



Was eher interessant ist: Nach anfänglichen Sorgen, die geforderten 30 Seiten nicht voll zu kriegen, ist meine fertige Rohfassung mittlerweile 57 Seiten lang, ich kann das Buch quasi auswendig und weiß immer noch nicht wie genau ich meine Literatur angebe.
Mein wissenschaftliches Schreiben ist auch nicht so Bombe, aber ich schaue mir mein superschickes und professionell aussehendes Deckblatt an und denke: Wieder was geschafft.
Also... fast.
Denn jetzt geht es erstmal ans Nochmal-Lesen. Und nochmal. Und nochmal. Und meine Korrektur-Sklaven nochmal ;). Und dann kann ich abgeben und bin eine Bachelorette. Nur ohne Rosen.

Und dann heißt es erstmal: Pause machen. Im September 12 geniale Tage in London verbringen. Englische Zeitung lesen. Ab Oktober weiterstudieren.

Also, falls ihr jemals Lust habt, den Hund der Baskervilles zu lesen, ich kenn das gute Zeug und hab ein paar Ausgaben übrig. Das Buch ist es auf jeden Fall wert, gelesen zu werden. Das steht auch so im Vorwort zur englischen Ausgabe der BBC:

They were the footprints of a gigantic hound.
Great line.
The end.

eure Laura