Hatte ich schon erzählt, dass ich Tagebuch schreibe?
Naja, die Zeitform ist eigentlich die falsche - dass ich Tagebuch geschrieben habe, das trifft es eher.
Irgendwann wurde die Zeit zu knapp, um täglich zu schreiben. Dann kam dieser Blog, mein ganz persönliches öffentliches Tagebuch. Dann kamen die WhatsApp-Sprachnachrichten, gegen die ich mich so lange gewehrt habe, durch die meine Freundinnen zum Tagebuch-Ersatz wurden.
Doch jetzt hatte ich das Bedürfnis, die Seiten des noch halb leeren Buchs zu durchblättern, und ich musste feststellen: egal welche Form des Tagebuchs es auch war, das Leitmotiv war immer das gleiche, auch wenn es sich mit der Zeit etwas gewandelt hat.
24.10.2010, Tagebuch: Ich glaub ich bin verliebt. Aber dieses Mal sage ich das nicht nur so, ich meine es ernst und es hat mich volle Kanne erwischt.
11.02.2016, Blog: Ich weiß lediglich, warum ich komplett den Faden verliere, wenn du mich ansiehst und warum ich rot anlaufe, wenn du mich anlächelst. [...] Eigentlich ist es lächerlich.
07.11.2019, WhatsApp: Das hat mir jetzt echt auch noch das letzte Fünkchen guter Laune aus den Knochen gezogen [...].
Man könnte fast schon sagen, ich sei müde.