Mittwoch, 27. Juli 2016

Ein zauberhaftes Wochenende

Als eingefleischter Harry-Potter-Fan mochte ich Quidditch schon immer gerne.
Damit war, als ich zufällig erfahren habe, dass es den Sport in unserer Welt auch gibt und dieses Jahre eine Weltmeisterschaft in Frankfurt stattfinden solle, sofort klar: Ich Muss Dabei Sein.


Daher ging es letzten Freitag nach der Uni ab zum Bahnhof und in den Zug Richtung Frankfurt am Main.
Nach einer sehr interessanten Zugfahrt neben einer Dame, die während der gesamten Reise von Karlsruhe nach Frankfurt versucht hat, ihr Online-Ticket abzurufen, es aber leider nicht gerafft hat, ging es dann ab ins Taxi zum Hotel und in die Heia. Welches Sportereignis beginnt auch schon um halb neun morgens!? 

Voller Spannung sahen wir uns also letzten Samstag um halb neun Uhr morgens das Eröffnungsspiel Deutschland-Norwegen an. Und lernten dabei gleich noch die Regeln:

Die sechs Feldspieler laufen mit einem Stock zwischen die Beine geklemmt über das Spielfeld und versuchen den Quaffel durch einen der drei Torringe der Gegner zu werfen. Dabei darf getackled, geschubst und gerauft werden. Verliert einer der Spieler dabei seinen Stock oder wird er von einem Klatscher getroffen, muss er zu seinen eigenen Torringen laufen und einen davon berühren, bevor er weiterspielen darf.



Die Mannschaften sind gemischt, das heißt bei Zusammenstößen zwischen oftmals riesigen Männern mit zumeist kleineren Frauen kann es schonmal zu Knieverletzungen oder blutenden Nasen kommen.
Das Gerenne und Gewerfe geht dann 16 Minuten, anschließend kommt der Schnatz aufs Feld. Das heißt in dem Fall ein Mensch (wir haben alles gesehen: von kleinen flinken Weibchen bis hin zu wahren Bären von Männern), ganz in gelb gekleidet, mit einem kleinen Ball in einem Säckchen, das mit Klettverschluss hinten an der Hose befestigt ist.
Ich kann euch sagen, das war ein Anblick!
Auf jeden Fall müssen dann die beiden Sucher, die eine Minute nach dem Schnatz aufs Feld dürfen, versuchen dem Schnatz das Säckchen von der Hose zu reißen, um 30 Punkte für ihre Mannschaft zu gewinnen und das Spiel zu beenden.


Es war von Beginn an ein mitreißendes Spektakel; vom kriegerisch anmutenden Spielbeginn, wo beide Mannschaften auf Kommando von ihren Torringen in die Spielfeldmitte stürmen um den Quaffel und die Klatscher zu erobern, über schmerzhaft aussehende Zusammenstöße verschiedener Spieler bis hin zum anfangs gewöhnungsbedürftigen Versuch der Sucher, dem Schnatz an die Hose zu gehen.

Deutschland hat sich zwar leider nicht so gut geschlagen, wir sind 11. von 21 Mannschaften geworden, aber missen möchte ich mein Wochenende bei der Quidditch-WM in Frankfurt trotzdem nicht: Wir haben mitereißende Spiele gesehen, saßen mitten im Australier-Fanblock und wurden plötzlich zu Aussie-Fans (bei den Massen an Menschen mit solchem Anfeuerungs-Elan hätten wir uns auch nichts anderes getraut) und haben gelernt, nie der Wettervorhersage zu trauen und immer Sonnencreme einzupacken.


Ich kann also jedem Quidditch-Fan nur empfehlen, die nächste WM (wann und wo auch immer sie stattfinden mag) nicht zu verpassen und mitzufiebern, wenn Australien versucht, seinen Titel zu verteidigen.
eure Laura

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen