Seit der ersten Staffel der
TV-Show Let’s Dance 2006 wusste ich,
dass ich unbedingt tanzen will. Doch obwohl ich dann auch 2009 meinen Grundkurs
gemacht habe, mir über die Jahre und für alle Diplom-Prüfungen einen
Tanzpartner hergeschummelt habe (warum nie einer mit mir tanzen wollte, weiß
ich noch heute nicht – ein bisschen mitführen darf man als Frau doch wohl
auch!?) und noch heute mit viel Leidenschaft in die Tanzschule gehe, kann
ich es leider selbst nach nunmehr 9 Jahren nicht so gut wie die Teilnehmer der
Fernsehshow.
Doch das ist gar nicht so
schlimm, denn während ich selbst tanze oder als Kursassistentin tanzen lasse,
bemerke ich etwas, das viel wichtiger ist als eine perfekte Schrittfolge:
Tanzen macht glücklich!
Freitag, 19:15 Uhr. Die letzten Paare
kommen in den Tanzsaal, gerade noch rechtzeitig von der Arbeit losgerissen. Die
Männer hoffen, sich bloß nicht zu viel bewegen zu müssen und bitte nichts Neues
zu lernen und Gott bewahre vor Hüftschwung!! Die Frauen blicken ihre
Partner strahlend an, denn aufs Neue haben sie es geschafft, dass dem Tanzkurs
Vorrang vor dem Fußballspiel im Fernsehen eingeräumt wurde.
Das typische Bild zu Anfang einer
jeden Tanzstunde.
Doch je länger die Musik läuft,
desto wohler scheinen sich die bunt zusammengewürfelten Menschen auf der
Tanzfläche zu fühlen. Und das zu beobachten ist mein liebster Teil des Tanzens:
Ein Paar, das schweigend den Raum betreten hat, versucht gemeinsam die eben
gelernte Figur hinzubekommen. Am Ende erklärt sie ihm geduldig die Schritte und
zählt laut den Takt, nur um sicherzugehen. Eine Frau, die sich nach einem
Streit mit ihrem Mann nicht sicher war, ob er überhaupt auftauchen würde, lehnt
sich bei der nächsten langsamen Rumba erleichtert an seine Schulter, in der
Pause lachen sie wieder miteinander. Ein Mann, dessen Frau im echten Leben
normalerweise die Führung übernimmt, kann wenigstens für kurze Zeit
entscheiden, wo es hingeht.
Und, meine absoluten
Lieblingsmomente. Paare, egal ob Mitte zwanzig oder Mitte vierzig, ob frisch
verheiratet oder schon ewig zusammen, vergessen für ein paar Momente Takt und
Haltung und drehen, hüpfen, tänzeln wohin sie wollen, machen Faxen auf der
Fläche, singen mit oder spielen Luftgitarre. Bis sie vor Lachen einen Moment
stehenbleiben, wieder zu Atem kommen müssen und sich freudestrahlend ansehen.
Für solche Momente liebe ich das
Tanzen. Denn es ist nicht nur ein Sport oder ein Hobby für zwei Menschen, die
etwas miteinander teilen möchten – es verbindet. Ich habe in meinen 9 Tanzjahren schon vieles miterlebt, aber eines ist immer gleich geblieben: Jeder
hat die Fläche bisher glücklicher verlassen als betreten.
Daher möchte ich euch ermutigen,
liebe Ladies, die Damenwahl zu wagen und euren Freund oder Mann auf die Fläche
zu schleppen. Nehmt euch diese Momente für euch, um miteinander zu lernen und
zu lachen. Um euch besser kennen und vertrauen zu lernen. Um den Alltag zu
vergessen und ein wildes Luftgitarrensolo zu schmettern.
eure Laura
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