Samstag, 9. November 2019

Weil du es wissen wolltest

Hatte ich schon erzählt, dass ich Tagebuch schreibe?

Naja, die Zeitform ist eigentlich die falsche - dass ich Tagebuch geschrieben habe, das trifft es eher.
Irgendwann wurde die Zeit zu knapp, um täglich zu schreiben. Dann kam dieser Blog, mein ganz persönliches öffentliches Tagebuch. Dann kamen die WhatsApp-Sprachnachrichten, gegen die ich mich so lange gewehrt habe, durch die meine Freundinnen zum Tagebuch-Ersatz wurden.

Doch jetzt hatte ich das Bedürfnis, die Seiten des noch halb leeren Buchs zu durchblättern, und ich musste feststellen: egal welche Form des Tagebuchs es auch war, das Leitmotiv war immer das gleiche, auch wenn es sich mit der Zeit etwas gewandelt hat.

24.10.2010, Tagebuch: Ich glaub ich bin verliebt. Aber dieses Mal sage ich das nicht nur so, ich meine es ernst und es hat mich volle Kanne erwischt.


11.02.2016, Blog: Ich weiß lediglich, warum ich komplett den Faden verliere, wenn du mich ansiehst und warum ich rot anlaufe, wenn du mich anlächelst. [...] Eigentlich ist es lächerlich. 


07.11.2019, WhatsApp: Das hat mir jetzt echt auch noch das letzte Fünkchen guter Laune aus den Knochen gezogen [...].

Man könnte fast schon sagen, ich sei müde.

5 Kommentare:

  1. Die Liebe ist das Wunderbarste und Grausamste auf dieser Welt zugleich. Sie kann einen über die Wolken heben oder in die tiefsten Abgründe stürzen.

    Gib die Liebe nicht auf, wenn du aufrichtige Liebe erlebst, wird deine Müdigkeit wie weggeblasen sein.

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    1. Vielen Dank für diesen schönen Kommentar - Recht hast du!
      Liebe ist einfach ein köstlicher Schmerz, une douleur exquise. Da muss man halt durch, was will man auch sonst machen ;)

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  2. Da muss man halt durch.....

    Dieser kleine Satz lässt mich gerade nicht so richtig los. Muss man das wirklich?
    Ich verstehe, was du aussagen willst (vermutlich). Einerseits hat jeder mensch das bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden. Andererseits wird die Liebe/Partnerschaft von Menschen komplizierter gemacht als sie ist. Vieles, das man in diesem Zusammenhang durchstehen muss, ist künstlich, durch Menschen verkompliziert.
    Wenn Menschen netter sein könnten, wäre ein "Da muss man halt durch" nicht mehr nötig.

    Ich will jetzt nicht zuviele negative schwingungen hier lassen, aber diese eine kleine satz hat soviele negative gedanken bei mir erzeugt, dass ich doch kommentieren will.

    Muss ich da halt durch? Lohnt sich das wirklich? Ich weiß nicht....

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    1. Ich glaube, die Frage, ob es sich lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
      Lohnt es sich? Das hat für mich grundsätzlich erstmal noch gar nichts mit der anderen Person zu tun, sondern mit mir. Will ich das Schlechte, die unglücklichen Momente, in Kauf nehmen, weil das Schöne, die Momente, an die ich gerne zurückdenke, noch überwiegt?
      Für mich persönlich kann ich einfach sagen, dass meine Gefühle einen großen Teil meiner Persönlichkeit ausmachen: wenn ich jemanden oder etwas hasse, dann mit Haut und Haaren. Und wenn ich jemanden oder etwas liebe, dann bin ich kein Quitter.
      Ich glaube einfach, dass unsere Gefühle uns ausmachen und uns helfen, zu der Person zu werden, die wir sind oder werden können - deshalb kann ich für mich sagen, dass es sich meistens lohnt.

      Deine Frage, ob es sich wirklich lohnt, finde ich allerdings auch richtig und wichtig. Denn wenn wir da nicht mehr überzeugt sind, dann lohnt es sich vermutlich wirklich nicht mehr. Denn gerade wenn du das Gefühl hast, die anderen machen alles nur noch schwieriger, brauchst du die Gewissheit, dass es sich lohnt.

      Ich hoffe, du findest deine Gewissheit.

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  3. Will nur einen kommentar hinterlassen, bevor hier ein jahr lang nichts geschrieben wurde.....
    Ich hoffe, du schreibst hier nicht mehr, da sich die Liebe, die du hier erwähnt hast, als so positiv herausgestellt hat, dass du sogar den blog vergessen hast....

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