...der süße Schmerz.
Es gibt wohl kein schlimmeres Gefühl, als ignoriert zu werden. Besonders von jemandem, den man offenkundig kennt.
Zu dumm, dass mir genau das öfter passiert als mir lieb ist. Schon ein einfaches Anerkennen meiner Anwesenheit würde reichen und ist doch - nach meinen Vorstellungen von Höflichkeit unter Bekannten - das Mindeste. Aber vielleicht sind meine Ansichten auch einfach nur old-fashioned, altmodisch.
Doch ich kann mich nicht dazu durchringen, tagtägliche Dinge wie Bitte und Danke, Hallo und Auf Wiedersehen als veraltet anzusehen, selbst wenn ich immer wieder darauf verzichten muss.
Egal ob in der Uni, bei der Arbeit oder wo auch immer ich gerade Gesprächsfetzen aufschnappe: der Ton wird rauer, viele Dinge werden zur Selbstverständlichkeit. Erschreckend.
Bei der Arbeit fragt man nicht mehr, ob man etwas zu Trinken bekommen könne, man ruft schon von der Tür aus "Machste mir mal ne Cola!?", wenn man in der Bahn die Menschen in seinem näheren Umfeld begrüßt, wird man schief angesehen und der nette Mitstudent, mit dem man schon diverse Kurse durchgestanden hat, scheint das über die Semesterferien vergessen zu haben.
Wie schwer ist es, solche einfachen Zeichen des (An-)Erkennens zu zeigen? Das frage ich mich leider immer öfter, gerade da schon Kleinigkeiten viel ausrichten können: eine Kommilitonin kam heute nach zwei Monaten Semesterferien zu mir, sagte "Oh, wie schön dich zu sehen!" und zauberte mir damit ein Lächeln auf die Lippen, das eine ganze Weile genau da blieb.
Manchen Menschen scheint es nichts auszumachen, mit Scheuklappen durch die Welt zu gehen, nicht links und rechts zu schauen und sich von den Menschen, die nicht zu ihrem engeren Umfeld gehören, total abzuschotten. Und andere würden vielleicht gerne ein Lächeln oder einen gemeinsamen Augenblick teilen, zu dem man sich doch wohl durchringen kann. Er muss ja nicht für immer dauern.
Und wie ihr ja schon wisst: ein bisschen Herz hat noch keinem geschadet.
Eure Laura
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