Wow, mein eigener Blog!
Ich hätte nie gedacht, einmal vor meinem Laptop zu sitzen und meine Gedanken der Welt - oder zumindest dem entlegenen Teil, der sich hierher verirrt - preiszugeben.
Mein Name ist Laura, ich bin 20 Jahre alt und ich studiere Übersetzungswissenschaft an der Uni Heidelberg. Und dies ist gleich einer der Gründe, warum ich mich hier schriftstellerisch versuche. In einer meiner Übungen heute morgen sagte meine Dozentin (frei übersetzt aus dem Englischen ;) ): "Sie müssen immer weiter an Ihrem Schreibstil feilen und Texte schreiben, selbst für Ihren Beruf als Übersetzerin ist es wichtig, einen guten Stil zu haben und mit Texten umgehen zu können."
Damit war mein Entschluss gefasst. Das Journal, das wir als Hausaufgabe anfangen sollten war mir nicht genug.
Ein Blog musste her.
Doch dann kam die für mich größte Hürde: Blog schön und gut, aber ein Name musste her.
Ein eingängiger, wunderschöner Name, zeitlos und passend zu mir. Dann stolperte ich aus Zufall auf den Ausdruck la douleur exquise, zu Deutsch der köstliche Schmerz. Ein Oxymoron, denn wie kann Schmerz jemals köstlich sein? Doch dann dachte ich länger und länger über den Ausdruck und die dazugehörige Definition nach: "the heart-wrenching pain of wanting the affection of someone unattainable", der herzzerreißende Schmerz, sich nach der Zuneigung jemand Unerreichbaren zu sehnen. Hört sich im ersten Moment nicht zu köstlich an. Doch nach einiger Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass unser ganzes Leben ein einziger köstlicher Schmerz ist: nicht immer sehnen wir uns nach der Zuneigung eines anderen Menschen, oft ist es nur der Wunsch nach zu teuren Schuhen, einem Auto oder einem anderen Stundenplan nach der ersten Semesterwoche. Unser ganzes Leben lang wünschen wir uns besser, schöner, reicher zu sein, andere Dinge zu besitzen oder ein anderes Leben zu führen.
Das führt oft zu Unzufriedenheit, aber ich fange an zu träumen.
Träume, in denen ich die Dinge erreiche, die ich mir ersehne. Ich träume davon, bald in meinem Auto zur Arbeit zu fahren, nächstes Semester einen kompakten und praktischen Stundenplan zu haben oder Hand in Hand mit meinem süßen Kommilitonen durch die Hauptstraße zu schlendern.
Und diese Träume versuche ich mir dann zu erfüllen, indem ich Kollegen vertrete, auch wenn ich lieber fernsehen würde, indem ich die Nacht wachbleibe, um mich als Erste in Kurse einzuschreiben und indem ich mir ein Herz fasse und besagtem Kommilitonen endlich "Hallo" sage - wenn auch mit mäßigem Erfolg. Aber ich habe es zumindest versucht.
Und dann habe ich verstanden, warum der Ausdruck la douleur exquise trotz seiner scheinbaren Unsinnigkeit so schrecklich schön ist: es ist ein Schmerz, den wir nicht überwinden können, mit dem wir aber umzugehen lernen können, sodass er uns nicht unzufrieden, sondern besser macht, bis die Dinge, die uns Schmerzen bereiten, immer und immer kleiner werden.
Ma douleur exquise ist somit ein wunderschöner Titel für meinen Blog, in dem ihr sicherlich vom einen oder anderen Schmerz erfahren werdet, aber auch von allem anderen, über das es sich zu schreiben lohnt.
Viel Spaß beim Lesen, ich hoffe mein Blog gefällt euch,
eure Laura
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen